Buddha:
Buddha Shakyamuni wurde vor 2500 Jahren als Sohn eines Herrschers im Norden
Indiens geboren. Wohlbehütet wuchs er heran, heiratete und bekam
einen Sohn. Nachdem er erkannte, dass das Menschenleben nicht nur aus
Vergnügen und Sorglosigkeit besteht, sondern dass es Schmerz, Krankheit,
Alter und Tod gibt, erkannte er die Nichtigkeit seines bisherigen Lebens,
verließ sein Heim und suchte nach dem Sinn des Lebens und des Todes,
nach der Ursache und der Auflösung des Leidens.
Viele Jahre verbrachte er mit der Praxis verschiedener Meditations- und
Yogaübungen. Er erschöpfte Körper und Geist, aber keine
dieser Methoden beantworteten seine Fragen.
Schließlich setzte er sich in der Zazen-Haltung hin und erlangte
das Erwachen. Fortan wurde er Buddha, der Erwachte genannt und er zog
bis zu seinem Tod mit wachsender Schülerzahl lehrend durch Indien.
Dharma:
Das Dharma ist die Buddha-Lehre. Dharma bedeutet auch Gesetz, die Gesetzmäßigkeiten,
die Buddha durch seine Zazen-Praxis erkannt hatte und seinen Schülern
weitergab. Unter dem Buddha-Dharma versteht man all das, was er gelehrt
hatte und was nach seinem Tod erst mündlich, dann schriftlich in
Form von Sutren weitergegeben wurde, einschließlich der verschiedenen
Kommentare und Ausführungen seiner Nachfolger.
Der Inhalt der Buddha-Lehre ist nicht lehrbar, man muss sie selbst erfahren.
Deshalb gibt es im Buddhismus keine fertigen Antworten, die man glauben
muss. Was die Buddha-Lehre uns zeigt, sind Methoden der Antwortfindung,
die über 2500 Jahre von Meister zu Schüler weitergegeben wurden
und die sich in der Praxis bewährt haben.
Das wahre Dharma Buddhas ist die authentische Meditationspraxis, die die
vier edlen Wahrheiten, den achtfachen Pfad, die zwölfgliedrige Kette
der wechselseitigen Bedingungen und die Lehre vom Hier und Jetzt beinhaltet.
Im Laufe der Jahrhunderte
entwickelten sich in vielen Ländern viele verschiedene buddhistische
Schulen, welche durch die jeweiligen Zeiten und Kulturen geprägt
wurden.
Meister Taisen Deshimaru-Roshi:
Taisen Deshimaru, Meister der Soto-Linie in Japan und Schüler von
Kodo Sawaki, war 53 Jahre alt, als er 1967 nach Frankreich kam. Er praktizierte
täglich Zazen, hielt Vorträge und lehrte die Unterweisung der
großen Zen-Meister. Mehr und mehr Leute praktizierten mit ihm und
in ganz Europa entstanden über hundert Dojos.
1970 gründete Meister Deshimaru den Verein Association Zen Internationale
(AZI) mit dem Ziel, die Praxis und die Zenlehre zu verbreiten. Die AZI
wird von den japanischen Zen-Autoritäten anerkannt.
Meister Deshimaru wollte nicht das japanische, institutionalisierte Kloster-Zen
einführen. Sein Wunsch war es, dass seine Sangha (Gemeinschaft der
Zazen-Praktizierenden) mitten in der Gesellschaft lebt, die Zazen-Praxis
zum Mittelpunkt ihres Lebens macht und durch die Praxis Zazen im Alltag
verwirklicht.
Nach seinem Tod 1982 führen die Schüler von Meister Deshimaru
seine Mission fort.
Meister Roland Y. Rech:
Roland Rech war ein enger Schüler von Meister Deshimaru. Nach dessen
Tod widmete er sein Leben vorwiegend der Zen-Unterweisung und war mehrere
Jahre Präsident der Association Zen Internationale. 1984 erhielt
er die Bestätigung seiner Mission (Shiho) von Niwa Rempo Zenji, der
höchsten Zen-Autorität in Japan.
Roland Rech ist Abt des Zen-Tempels
Gyobutsu-ji in Nizza. In ganz Europa leitet er regelmäßig
Sesshins
(Zazen-Wochenenden).